Zum 9. Mai 1945


Die andere Möglichkeit ( Erich Kästner , 1930 )

Wenn wir den Krieg gewonnen hätten,
mit Wogenprall und Sturmgebraus,
dann wäre Deutschland nicht zu retten
und gliche einem Irrenhaus.

Man würde uns nach Noten zähmen
wie einen wilden Völkerstamm.
Wir sprängen, wenn Sergeanten kämen,
vom Trottoir und stünden stramm.

Wenn wir den Krieg gewonnen hätten,
dann wären wir ein stolzer Staat.
Und pressten noch in unsern Betten
die Hände an die Hosennaht.

Die Frauen müssten Kinder werfen,
Ein Kind im Jahre. Oder Haft.
Der Staat braucht Kinder als Konserven.
Und Blut schmeckt ihm wie Himbeersaft.

Wenn wir den Krieg gewonnen hätten,
dann wär der Himmel national.
Die Pfarrer trügen Epauletten
Und Gott wär deutscher General.

Die Grenze wär ein Schützengraben.
Der Mond wär ein Gefreitenknopf.
Wir würden einen Kaiser haben
und einen Helm statt einem Kopf.

Wenn wir den Krieg gewonnen hätten,
dann wäre jedermann Soldat.
Ein Volk der Laffen und Lafetten!
Und ringsherum wär Stacheldraht!

Dann würde auf Befehl geboren.
Weil Menschen ziemlich billig sind.
Und weil man mit Kanonenrohren
allein die Kriege nicht gewinnt.

Dann läge die Vernunft in Ketten.
Und stünde stündlich vor Gericht.
Und Kriege gäb’s wie Operetten.
Wenn wir den Krieg gewonnen hätten –
zum Glück gewannen wir ihn nicht!

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Das Gedicht Kästners erschien erstmals im Jahre 1930, neun Jahre vor dem Ausbruch des von Deutschland verursachten 2.Weltkrieges und nur drei Jahre vor dem Ende der Weimarer Republik, dem ersten Versuch eines demokratischen Staates auf deutschem Boden.

Es galt naturgemäß dem verlorenen 1.Weltkrieg . Nach dem Zusammenbruch des Hitlerreichs im Jahre 1945 veranlasste es den Autor zur folgenden nachträglichen Anmerkung :

>>>>„Dieses Gedicht, das nach dem Weltkrieg römisch Eins entstand, erwarb sich damals, außer verständlichen und selbstverständlichen Feindschaften, auch unvermutete Feinde. Das „Zum Glück“ der letzten Zeile wurde für eine Art Jubelruf gehalten und war doch eine sehr, sehr bittere Bemerkung. Nun haben wir schon wieder einen Krieg verloren und das Gedicht wird noch immer missverstanden werden.“ <<<< ( Erich Kästner )

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Was Kästner bei aller bewiesenen Weitsicht nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen voraussehen konnte:

Nur 74 Jahre nach dem Deutschland unverdient ein zweites Mal gewährten Glück , einen verlorenen verbrecherischen Krieg , dieses Mal erfolgreich zu einem neuen demokratischen Neubeginn zu wandeln, der erst einem Teil und ab 1989 dem ganzen Land wundervolle Jahrzehnte eines Lebens in Frieden, Freiheit, Würde, Rechtssicherheit und Wohlstand beschert hat , ist nunmehr eine augenscheinlich gewissenlose , sich hinter einer hypokritischen Gutmensch-Maske tarnende, fahrlässig ins Amt gewählte, links-ideologische Bevormundungs-Polit-Elite dabei , unsere freiheitlich-demokratische Lebenswelt und unsere jüdisch-christlichen , Aufklärungs-geläuterten abendländischen Lebenswerte in zunehmend schneller werdenden Schritten nachhaltig zu vernichten und ohne wirkliche Gegenwehr ihres Wohlstands-paralysierten Staatsvolkes der atavistischen, gewalttätig-expansiven Welteroberungs-Ideologie der sich hinter einem schlechten Religionsplagiat verbergenden Unkultur des Islam zu opfern.

Im Mai 2015, anlässlich des damals 70.ten Jahrestages der Kapitulation Nazi-Deutschlands und des 50.ten Jahrestages der durch Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu dem demokratischen Staat Israel wieder langsam beginnenden Normalisierung des deutsch-jüdischen Verhältnisses, veranlasste mich diese Angst-machende , am gesunden Menschenverstand vorbeigehende, suizidale Entwicklung der deutschen und westeuropäischen Politik zu folgendem, an Aktualität eher noch zugenommenen Kommentar in meiner monatlichen Herausgeber-Kolumne der Jüdischen Rundschau, den ich hier auszugsweise wiedergebe:

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>>>>>>>>>>Vor 70 Jahren am 9. Mai 1945 um 00.16 Uhr – und damit 75 Minuten später als in der Urkunde notiert – wurde der Zweite Weltkrieg beendet und die bedingungslose Kapitulation Deutschlands durch den Nazi-Feldmarschall Wilhelm Keitel in Berlin-Karlshorst unterzeichnet.

„Wir Endesunterzeichneten, die wir im Namen des deutschen Oberkommandos handeln, erklären die bedingungslose Kapitulation aller unserer Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Luft sowie aller übrigen Streitkräfte, die zur Zeit unter deutschem Befehl stehen vor dem Oberkommando der Roten Armee und gleichzeitig vor dem Oberkommando der alliierten Expeditionsstreitkräfte.“

Mit diesen Worten der Kapitulationsurkunde endete in Europa mit Millionen Toten der 2. Weltkrieg und nach 6 Millionen durch die Nazis ermordeten jüdischen Opfern vor allem für die allzu wenigen überlebenden Juden Europas das schrecklichste Kapitel jüdischer Geschichte.

Immerhin mussten noch weitere 20 Jahre vergehen – und es war vor allem der Versöhnungsbereitschaft des jüdischen Volkes zu verdanken – damit vor mehr als 50 Jahren am 12. Mai 1965 wieder offizielle diplomatische Beziehungen und ein Botschafter-Austausch zwischen dem Staat Israel und der Bundesrepublik Deutschland, der Rechtsnachfolgerin des Nazi-Reichs, möglich wurden.

Jedes der beiden oberen Ereignisse war besonders für die jüdischen Überlebenden der nationalsozialistischen Vernichtungsbarbarei ein Zeichen der Hoffnung auf ein Leben in Demokratie und Normalität, frei von Angst vor Entrechtung, Verfolgung und unsäglicher existentieller Bedrohung durch die Geißel des Antisemitismus.

Umso mehr erfüllt es mit Unverständnis, Bestürzung und Zorn, dass sich trotz allem schrecklichen geschichtlichen Erleben, trotz aller von der heutigen Politszene mit inhaltsleerer Routine abgehaltenen Alibi-Pflichtübungen hingeheuchelter Gedenktags-Rituale, die Juden in Europa und auch zunehmend in Deutschland einem nach dem Ende der Nazi-Herrschaft nicht einmal erahnten Tsunami aus Diffamierung, Antisemitismus und körperlicher Bedrohung ausgesetzt sehen.

Gleichzeitig steht der Staat Israel, die einzige Demokratie und westliches Bollwerk der gesamten, in islamischem Blutterror und unbeschreiblicher Islam-getragener, lebensverachtender, mörderischer Brutalität ertrinkenden Region des Mittleren Ostens, am Pranger täglicher, antijüdisch gefärbter Anfeindung und massiver Delegitimierung durch die westlichen, zusehends vor dem Islam und der Islamisierung unserer freiheitlich-demokratischen Lebenswelt kapitulierenden westlichen Staaten, darunter nicht zuletzt auch Deutschlands.

Mehr als 50 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland und der immensen moralischen Aufwertungs-Vorleistung, die Deutschland durch diese Geste der Versöhnung seitens Israels und der Juden für sich verbuchen konnte, hindern unsere Regierungs- und Außen-Politik gemeinsam mit der Obama-Administration und der EU nicht daran, sich – wie einst Chamberlain gegenüber Nazi-Deutschland – dem verbrecherischen und gewalttätigen islamischen Unrechtsregime Iran für dessen expansionistische Ziele anzudienen. Das nicht zuletzt mit deutscher Hilfe erzielte Appeasement-Ergebnis von Lausanne und der vorsätzliche Verzicht des Westens, Iran zu verpflichten, die Existenz des Staates Israel und dessen Unantastbarkeit anzuerkennen, gibt dem Iran Auftrieb, die offen erklärte Vernichtung Israels mit Hilfe der nunmehr nahezu ungehindert zugänglichen Atombomben-Herstellung ungehemmt voranzutreiben und macht aus Lausanne ein zweites München.

„Sie hatten die Wahl zwischen Ehrlosigkeit und Krieg – Sie haben Ehrlosigkeit gewählt und werden Krieg erhalten!“

Diesen, schon ein Jahr nach dem Münchener Schandabkommen traurige Wahrheit gewordenen Satz hatte Winston Churchill 1938 geprägt. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Geschichte an dieser Stelle nicht in grausamer Weise wiederholt.

Mehr als 50 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland stellen für die deutsche Politik auch keinerlei Hindernis dar, die Feinde Israels und deren Terror gemeinsam mit anderen westlichen Staaten der EU zu finanzieren und sich in UNO-Abstimmungen nicht hinter Israel zu stellen, auch wenn die Verurteilung offensichtliches Unrecht ist.

Obwohl man es angesichts der Steinigungen, Genital-verstümmelungen und Kindsbraut-Zwangsverheiratungen in islamischen Ländern kaum zu glauben vermag: Israel war vor einigen Wochen allen Ernstes das Land, das auf Grund einer von islamischen Staaten getragenen Diffamierungs-Initiative wegen angeblicher Verletzung von Frauenrechten von der UNO verurteilt wurde. Weder Deutschland noch die Staaten der EU verhinderten dies. Auch Deutschland sah tatenlos zu, wie die wirklichen Verhältnisse auf den Kopf gestellt wurden – es reichte gerade zu einer feigen Stimmenthaltung.

Mehr als 50 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland – und auf deutschen Straßen werden unter untätiger, wenn nicht gar wohlwollender Begleitung der Polizei durch fanatisierten, ungehindert Terrorflaggen der Hamas und judenfeindliche Plakate herumtragenden islamischen Mob „Juden ins Gas“ und andere antijüdische Hassparolen gegrölt – gelegentlich auch schon mal aus Polizeifahrzeugen und unter Ausleihung polizeilicher Megaphone.

Gleichzeitig verbitten sich unsere Exekutiv-Organe aus vorgegebener Rücksichtnahme auf die Gefühlslage des hohen und zusehends höher werdenden muslimischen Bevölkerungs-Anteils jegliches Zeigen von israelischen Fan-Flaggen. Auf die Frage, ob denn auch Fahnen anderer Länder verboten seien, erwiderte ein Vertreter der vor Ort eingesetzten, immerhin dem deutschen Innenministerium unterstehenden Polizei nur etwas mehr als 70 Jahre nach dem Zusammenbruch des Nazi-Reichs und quasi am Vorabend des anstehenden Jahrestages der Israel-Deutschland Beziehungen: „Keine Juden-Flaggen hier!“

Die mehr als Ausrede denn als Entschuldigung zu verstehende, kaum vernehmbare, halbherzig abgegebene und unwahre Einzelfall-Kleinrede der zuständigen polizeilichen Führung gibt für die Juden in Deutschland und uns alle eher mehr Anlass zur Besorgnis über die bestehenden Verhältnisse als zur Entwarnung.

Mehr als 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland, das sind auch zwischenzeitlich wieder entstandene und stetig wachsende No-Go-Areas für als Juden oder Israelis erkennbare Menschen, deren staatlicher Schutz vor verbalen und körperlichen Angriffen keinesfalls nur nicht mehr gewährleistet, sondern dessen Gewährleistung nicht einmal ernsthaft versucht wird.

Stattdessen gilt die immer wieder mit großer Selbst-verständlichkeit seitens der zuständigen Ordnungsorgane an die Juden in unserem Land hinter vorgehaltener Hand ergehende Empfehlung, in unserem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat, in dem Burkas und islamische Kopftücher zwischenzeitlich wie selbstverständlich zum Straßenbild gehören, zum eigenen Schutz auf jede Form jüdischer Zeichen an der Kleidung zu verzichten.

Nach den unseligen Jahren der gewaltsamen und diffamierenden Markierung von Juden gibt es nunmehr die bislang erst nur empfohlene und von unseren staatlichen Nachkriegs-deutschen Ordnungskräften bislang erst nur gelegentlich gewaltsam durchgesetzte Demarkierung jüdischer Menschen – auch das sind 50 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland.<<<<<<<<<<<<<<
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Heute, im Jahre 2019, werden jüdische Schüler unter gleichgültigem und untätigem bis wohlwollendem Wegsehen der zuständigen Lehrer, der Schulleitung , der anderen Eltern und der Behörden aus deutschen , Islam-dominierten , Schulen hinausgeprügelt.

Während dessen zeigen der deutsche Ersatz-Außen Gabriel und sein für das politisches Gesamt-Versagen mit dem wohlfeilen Bundespräsidentenamt entlohnte ehemalige Außenminister-Darsteller Steinmeier den Juden was eine Harke ist und profilieren sich mit der jedes Nazi-Herz höher schlagen lassenden herrenmenschlich arroganten, deutschtümlich-schulmeisterlichen und dummdreisten Belehrung von Nachkommen der Holocaust-Überlebenden in Israel.

Hierzulande ernten sie dafür Lob und politische Lorbeeren von einer Kanzlerin, die bevorzugt bei blutverschmierten islamischen Machtusurpatoren vom Stile Erdogans ergebene kyphotische Rückgratverbiegungen zum Besten gibt und zum Ausgleich hierfür von dem sie umgebenden politischen Einheitsbrei ihrer Claqueure vom Stile der Schulzes, Stegners, Oppermanns usw. gemeinsam mit dem duldsamen deutschen Wahl-Michel zwecks Vervoll-kommnung der bereits in Gang gesetzten Islam-assistierten Entjudung unseres Landes sowie der Zerstörung unserer abendländischen Kultur und freiheitlich-rechtsgeordneten demokratischen Lebenswelt für die nächste Amtsperiode in den Staats-Dirigenten-Sattel gehievt wird.

Kästner jedenfalls hätte vielleicht Nostradamus oder vielleicht noch apokalyptischer sein müssen, um sich das – kaum ein Menschenleben nach dem Untergang des Nazi-Horrors – von unseren Bevormundungs-Gutmenschen hier vor unser aller Augen und in unserem Beisein angerichtete, bereits weitestgehend irreversible politische Desaster auch nur ansatzweise ausdenken zu können.

Dem deutschen Volk scheint eine gesunde Haltungs-Ausgewogenheit fremd zu sein:

Nach 12 schrecklichen Jahren pathologisch übersteigerter, verbrecherischer und nationalistischer Herrenmensch-Selbstüberhebung hat es Deutschland — Wirtschaftswunder-korrumpiert auf der einen Seite, Vasallen-ergeben und stets Denunziations-bereit auf der anderen Seite — nicht einmal fertiggebracht, soviel Stolz aufzubringen, um für die eigene Wiedervereinigung einzustehen oder auch nur daran glauben zu wollen.

Selbst diese musste ihm auf dem Silbertablett durch die im Gegenzug stets verachteten Ungarn, Tschechen, Gorbatschov-Russen und die bis heute als Scharfmacher diffamierte Reagan-Administration von den — mit Ausnahme des unsäglichen Gesinnungs-gleichen Geistes-Verwandten Obama — Dauer-angefeindeten amerikanischen Marshall-Plan-Aufbauhelfern geliefert werden.

Wieviel an Selbswertgefühl kann man von einer Nation erwarten, die es, wie die Wahlergebnisse und -umfragen belegen, heute für vertretbar hält, nicht einmal die eigenen Frauen wirksam vor den nahezu täglichen Übergriffen einer alles nicht-islamische verachtenden Zuwanderungs-Unkultur schützen zu können, aber vor lauter Klima-Hysterie sogar den Kühen das Pupsen verbieten möchte.

Kästner hat Recht: Die Vernunft liegt auch heute wieder in Ketten!

Unsere Politik hat sie dorthin gebracht — trotz der großen Chance des glücklichen Kriegsausgangs vor 74 Jahren.

Es ist schon wirklich anachronistisch:
Die Sorge um den Verlust eines gesunden deutschen Selbstwertgefühls ist die an dieser Stelle wiedergegebene Wahrnehmung ausgerechnet eines vermutlich bald wieder aus diesem Lande vertriebenen jüdischen Migranten und nur mit weit gestreuter, Nase-rümpfender hiesiger Skepsis und Abneigung gerade noch so geduldeten, bildungsfernen Vertreters eines merkantilen und — im Gegensatz zu den wundervoll integrierten, bildungswilligen Islamis — stets als unwillkommener Fremdkörper angesehenen osteuropäischen Judentums.

Dr. Rafael Korenzecher

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