Und wieder jährt sich in nur wenigen Tagen die Nacht der Judenpogrome vom 9. /10. November 1938 — in diesem Jahr zum 82. Mal. Und auch wir werden uns die Frage von unseren Enkeln und Urenkeln gefallen lassen müssen — Wo wart ihr und was habt ihr getan, als in unserem Lande und in Westeuropa friedliche Menschen auf Weihnachtsmärkten, auf Veranstaltungen oder beim friedlichen Feiern ermordet wurden, als man unschuldige Menschen auf unseren Straße mit Macheten niedermetzelte, Lehrer köpfte oder zufällige Passanten nahezu täglich in Fußgängerzonen und in unseren Verkehrsmitteln mit Messern verletzte und tötete.

Als man Mädchen und junge Frauen Gruppen-vergewaltigte, Ex-Ehefrauen und ehemalige Freundinen abschlachtete und Schwule umbrachte.
Wo wart ihr und was habt ihr getan als man wieder jüdische Schüler von deutschen Schulen mobbte und prügelte, als man Rabbiner und an ihrer Kleidung als Juden erkennbare Menschen auf offener Straße anspuckte, anpöbelte, beschimpfte, körperlich angriff und verletzte.
Wo waren wir und was haben wir getan als Teile unserer politischen Vertretung wieder zum Kaufbykott jüdischer Waren aufforderten, als die Polizei gegen das Schwenken von Israel-Fähnchen einschritt und man bei Hass-Demos gegen Israel vor den untätigen Augen der Staatsgewalt wieder ungehindert Juden den Tod wünschen und „Juden ins Gas“ grölen durfte.
Wo waren wir und was haben wir getan als Juden sich zunehmend einem entwürdigenden Identitäts-Mimikry unterwerfen mussten, um nicht als Juden erkannt und angegriffen zu werden, als No-Go-Areas für Juden zusehends wieder Normalität in unseren Städten wurden und Juden sich dran machten Westeuropa und dieses Land zu verlassen, weil sie hier keine Zukunft mehr für sich und ihre Kinder sahen.
Werden wir zumindest einräumen, dass wir opportunistisch, angepasst und feige zu all dem geschwiegen haben — und das gilt durchaus auch für einen nicht unerheblichen Teil unserer sehr einseitig erblindeten offiziellen jüdischen Funktionäre.
Werden wir zugeben, dass wir brav, schmerzunempfindlich, bequem und unbeirrt diejenigen weiter an der Macht belassen haben, die unser Land mit absurden, bereits im letzten Jahrhundert grandios gescheiterten linken Spinnereien und Systemchange-Fantasien durch den Neu-Einlass und durch verantwortungslos-suizidale Duldung dem Krebsfraß eines sich hier nahezu ungehindert breit machenden eingeschleppten, atavistischen Männlichkeitswahns, eines durch nichts zu rechtfertigenden intoleranten religiösen Superioritätsanspruchs und fundamentaler Rechtsverachtung ausgesetzt haben. Und obwohl nicht eingestanden, last not least besonders durch den massiven Neuimport gewalttätigen Judenhasses auch der bereits bestehende tradierte Antisemitismus verstärkt reaktiviert wurde.
Werden auch wir wieder sagen, wir haben das alles nicht gesehen und nicht gewusst — oder was werden wir und falls wir es nicht mehr können, was wird die Geschichte unseren Nachfahren zu unserem Versagen antworten.
Dr. Rafael Korenzecher
Wer ist wir? Was kann ich, können „wir“ tun?
Ich bin ratlos. Soll ich meine Kollegen, Chefs, Nachbarn, Freunde, Bekannten, Verwandten mit vorgehaltener Pistole zwingen, die Merkel und ihre Gauner-Clique abzuwählen? Mit Argumenten ist denen nicht zu beizukommen. Die haben sogar recht, wenn sie sagen sie sehen nichts, und dereinst sagen werden nichts gesehen zu haben. Zukünftig werden die uns kujonierenden Verschwörer jeden in die Psychiatrie sperren lassen, der etwas hört oder sieht. Ein Volk ohne Waffen ist eine wehrlose Schafherde. Schon wer sich eine Corona-Maske umbinden lässt, unterwirft sich, signalisiert, dass er nicht vorhat aufzubegehren.
Ich bin auch der Drehleier überdrüssig, die mir in der Endlosschleife das Lied von den Versagern vorspielt, die gegen die Schandtaten der Nationalsozialisten nicht eingeschritten seien. Schon 1933 war es dazu zu spät. Einer meiner Vorfahren, ein Polizeioffizier, ist dienstlich eingeschritten, als die Gestapo Juden in „seinem Revier“ abholte. Nach dem zweiten derartigen Vorfall hat man ihn seines Dienstpostens enthoben und in das „Protektorat Böhmen“ versetzt. Dort wurde er 1945 (immer noch Polizist, nicht Wehrmachtsangehöriger) von den Amerikanern festgenommen und an die Sowjets ausgeliefert. Er wurde wie zehntausende andere Kriegsgefangene 1949 in einem pauschalen Massenprozess als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt (die Weltkriegsalliierten hatten sich verpflichtet, alle Kriegsgefangenen bis Ende 1949 freizulassen, ausgenommen „Kriegsverbrecher“), dann zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit „begnadigt“ und kam erst 1955 frei. Es hätte den damals abgeführten Juden auch nicht geholfen, wenn er gegen die Gestapo von seiner Dienstwaffe Gebrauch gemacht hätte. Er hätte sich aber mit Sicherheit die zehn Jahre Gulag erspart.
Dr. Korenzecher, bitte raten Sie mir was ich wirksames tun kann. Schimpfen bewirkt nichts.
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